Morgen

Vielleicht morgen, denke ich und stehe auf meinem Balkon.
Du verschwindest in der Nacht, lässt dieses komische Gefühl, die Gedanken hier bei mir stehen und ich nehme sie mit.
So platze ich vor Neugier, hab Angst, bin voller Zuversicht und hab den schlimmsten Tag der Woche.
Etwas ist da, anders als gestern, aber doch ist da nichts, nicht greifbar.
Vielleicht morgen.

Vielleicht morgen und dann weiß ich, ob du heute noch weiterziehst oder allein nach Hause gehst.
Die Sympathie beruht doch auf Gegenseitigkeit, sag ich mir.
Ich versuche Vertrauen in dich zu legen, obwohl wir uns doch noch gar nicht kennen.
Vertrauen, ha, wie konnte ich das sagen und ich hoffe einfach, dass du ein guter Kerl bist. Bitte! Nur einmal.
Vielleicht morgen.

Vielleicht morgen und hey, da bist du ja wirklich wieder.
Ich freue mich dich wieder zu sehen und doch mache ich mir Sorgen, dass es dir nicht so geht, wie mir.
Betreibst du den Aufwand mir dein Ganzes selbst zu präsentieren oder nur ohne Ecken und Kanten. 
Ich muss doch jetzt genau wissen, was ich von dir halte. Ach, das muss ich noch nicht?
Vielleicht morgen.

Vielleicht morgen und dann können wir miteinander lachen.
Das, was ich dir geben kann, ist doch nicht nur so okay, sondern es tut dir richtig gut. Oder?
Und was würdest du denn noch so alles brauchen? Was brauchst du denn so zum Atmen wie ich heute dieses Papier?
Du genießt aber schon bei mir zu sein, oder?
Vielleicht morgen.

Vielleicht morgen und lass uns mal langsam machen.
Auch wenn langsam nicht mein Ding ist und mit dem Kopf durch die Wand schon eher.
Wie zwei Tiere stehen wir hier uns gegenüber. Wenn eines zuckt, geht das Spiel los. Nur bei uns nimmt sich keiner ein Herz und fängt an.
Vielleicht morgen.

Vielleicht morgen und dann bist du wieder da, wieder und wieder.
Es fühlt sich gut an mit dir und ich will nichts anderes mehr.
Halt. Nein. Stopp. Zu viel Hoffnung. Das Glück kommt doch nicht zu dem, der es erwartet.
Außerdem weiß, ich doch sowieso noch gar nicht, was ich will.
Vielleicht morgen.

Vielleicht morgen und du hast gerade keine Zeit.
Ist das wirklich oder hast du nur für mich viel zu tun?
Und dann fängt es an, dieses Ping-Pong in meinem Kopf.
Ich wollte es doch dieses Mal entspannt sehen. Endlich mal…
Vielleicht morgen. Heute glaube ich an noch gar nichts, vielleicht morgen. 

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